Holz schleifen und Hobeln

Holz schleifen oder hobeln? Wo ist eigentlich der Unterschied und welche Methode eignet sich besser für mein selbstgebautes Möbelstück? Das Ziel von Schleifen und Hobeln ist identisch: Eine möglichst glatte und gleichmäßige Holzoberfläche. Allerdings unterscheidet sich das Vorgehen beider Methoden beim Abtragen des Holzes vom Werkstück. Während beim Schleifen die Oberfläche des Holzes durch Anrauen mit gekörntem Schleifpapier abgetragen wird, wird beim Hobeln mit einem scharfen Hobelmesser die oberste Schicht des Holzes abgeschabt. Beim Schleifen entsteht demnach feiner Staub, während Du beim Hobeln Späne produzierst. Welche der beiden Methoden sich nun besser zum reinen Glätten von Holzoberflächen eignet ist Geschmackssache, denn bei guter Durchführung gibt es kaum sichtbare Unterschiede im Endergebnis. Für das Hobeln bedarf es allerdings etwas längerer Einarbeitung und Übung, um ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen und die Anschaffungskosten für das Werkzeug sind im Vergleich zum Schleifen mit Schleifklotz und Schleifpapier höher. Die Oberflächenbeschaffenheit beim Hobeln ist jedoch insgesamt noch einmal deutlich glatter, da Material „geschnitten“ und nicht geschliffen wird. In der Praxis macht dies jedoch wenig Unterschied, abgesehen von der Aufnahme von Versiegelungsmitteln wie Öl, Lack oder Lasur. Insgesamt haben beide Methoden ihre Vor- und Nachteile, die wir in der folgenden Tabelle für Dich zusammengestellt haben:
Methode Vorteile Nachteile
Schleifen
  • intuitives Arbeiten
  • gleichmäßiges Arbeitsergebnis auch bei ungeübten Handwerkern
  • kostengünstig bei Verwendung von Schleifklotz und Schleifpapier
  • genaues Arbeiten auch bei kleinen oder kantigen Flächen
  • angeraute Oberfläche nimmt bspw. Öl, Lasur und Beize besser auf
  • schnelles Zusetzen des Schleifpapiers bei lackierten Oberflächen
  • Risiko von Schleifspuren
  • Entstehung von Schleifstaub, der v.a. bei lackierten Hölzern nicht eingeatmet werden sollte
Hobeln
  • das Holz glänzt schön, ohne weitere Behandlung
  • kein Wässern des Holzes vor weiterer Behandlung notwendig
  • Verwendung auch zum Ausrichten von Kanten und z.B. zum millimitergenauen Kürzen von Werkstücken
  • es entsteht kein Schleifstaub
  • Lackschichten lassen sich schnell und einfach entfernen
  • erfordert Übung
  • initiale Anschaffungskosten für den Hobel
  • sichtbare Schnittkanten bei ungenauem Arbeiten
Hier findest Du übersichtliche Schritt für Schritt Anleitungen für das manuelle und maschinelle Schleifen und das Hobeln von Holzoberflächen:
  1. Holzoberflächen mit Schleifblock und Schleifpapier schleifen
  2. Holzoberflächen mit dem Exzenterschleifer schleifen
  3. Holzoberflächen mit dem Hobel glätten